Zürich/Wien, 14. März 2024. – Konsumentinnen und Konsumenten achten aktuell beim Einkaufen von Lebensmitteln noch stärker auf Qualität und Tierwohl als auf die Kosten der Produkte. Auch Regionalität und Saisonalität sind ihnen in diesem Jahr wichtiger als der Preis – und das im gesamten deutschsprachigen Raum. Qualität liegt besonders den Österreicherinnen und Österreichern (98 %) am Herzen, aber auch in Deutschland und der Schweiz (jeweils 96 %) ist sie die unangefochtene Nummer eins. Das Tierwohl hat ebenfalls in Österreich (87 %) den höchsten Stellenwert, während Deutschland (84 %) und die Schweiz (82 %) leicht niedrigere Werte aufweisen. Hingegen ist der Preis “nur” für je 79 Prozent der Österreicher und Deutschen und für drei Viertel der Schweizer bedeutsam.
Dies ergab eine Nutzerbefragung der Bring! Labs AG, Betreiberin der beliebten Einkaufslisten-App Bring! und der Schweizer Prospekte-App Profital. In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Statista hat das Unternehmen eine Umfrage zum Einkaufsverhalten in der DACH-Region durchgeführt. Befragt wurden dabei rund 3.000 Nutzer aus Österreich sowie über 23.000 deutsche Nutzer der Bring! App und knapp 2.800 Schweizer Nutzer der Apps Bring! und Profital.
“Unser Shopping-Trend-Report zeigt alljährlich, wie sich das Einkaufsverhalten der Konsumenten im Laufe der Zeit verändert”, so Raphael Thommen, CCO der Bring! Labs AG. “Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten und einer weiterhin wichtigen Rolle des Preises sehen wir aktuell, dass Konsumenten andere Themen wie Saisonalität, Regionalität oder auch das Tierwohl noch stärker gewichten. Das ist erstaunlich und bietet für Handel sowie Markenhersteller interessante Chancen.”
Das Jahr steht in Österreich im Zeichen von Qualität und bewusster Ernährung
Genau wie auch in den anderen DACH-Ländern belegt in Österreich die Qualität mit 98 Prozent die Spitzenposition unter den wichtigsten Themen für 2024 beim Lebensmitteleinkauf. Der Preis beschäftigt zwar 79 Prozent der Österreicher, wird im Vergleich zu anderen Themen jedoch als weniger relevant eingestuft, sodass er aktuell auf dem sechsten Platz steht. Ein wichtiges Thema ist hingegen das Tierwohl: 87 Prozent der Konsumenten legen beim Lebensmitteleinkauf Wert auf artgerechte Haltung und das Wohlbefinden der Nutztiere. Ebenfalls vor dem Einkaufspreis konnten sich die Themen Regionalität (93 %) und Saisonalität (87 %) platzieren; die Nachhaltigkeit schaffte es mit 82 Prozent auf den fünften Platz und somit in die Top-5-Trends. Wenig Beachtung verzeichnet dahingegen der Nutri-Score: Für gerade einmal 26 Prozent der Österreicher spielt er beim Einkauf eine wichtige Rolle.
Auch wenn der Preis im Ranking auf dem sechsten Platz steht, heißt das nicht, dass österreichische Konsumenten nicht sparen wollen. Doch der Gürtel wird seltener bei Lebensmitteln, sondern in anderen Bereichen enger geschnallt – allen voran bei Bekleidung und Schuhen (55 %) oder bei Restaurantbesuchen (47 %). Nur knapp jeder sechste Befragte (13 %) plant, 2024 seine Ausgaben für Lebensmittel zu reduzieren. Wenn hier gespart wird, dann primär bei Snacks und Süßwaren (44 %), Fleisch und Fisch (36 %) sowie bei Fertig- und Tiefkühlprodukten (36 %).
Dies deckt sich auch mit den Food-Trends für 2024. Auf die Frage, welche Ernährungsweisen sie im aktuellen Jahr beeinflussen, steht in Österreich bio an der Spitze (45 %), gefolgt von zuckerfrei (30 %) sowie fleischlos – entweder vegetarisch (30 %) oder vegan (19 %) – an. Der Trend für 2024 geht also in Richtung bewusster und gesunder Ernährung.
Glaube an hohe Kosten für gesunde Lebensmittel bietet Chance für Werbetreibende
Zwar besteht der Wunsch nach einem gesünderen Ernährungsstil, jedoch ist auch hier die Auswirkung der Preissteigerungen bei Lebensmitteln im vergangenen Jahr spürbar. So ist die Mehrheit (56 %) der Konsumenten in Österreich überzeugt, dass ein hohes Einkommen Voraussetzung für eine gesunde Ernährung sei. Für Handel und Hersteller besteht entsprechend Aufklärungsbedarf, um zu zeigen, dass eine gesunde Ernährung nicht zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden sein muss. “Wem es gelingt, aufzuzeigen, dass auch mit kleinem Budget ausgewogene und nahrhafte Mahlzeiten zubereitet werden können, wird sich profilieren und bestenfalls Marktanteile gewinnen”, so Thommen weiter.
Weitere interessante Erkenntnisse des Shopping-Trend-Reports 2024 für Österreich, die Werbetreibende im FMCG- und Non-Food-Bereich sowie Retailer berücksichtigen sollten:
- 65 Prozent geben an, ihre Einkäufe in diesem Jahr sorgfältiger zu planen.
- 63 Prozent kaufen Waren auf Vorrat ein, wenn diese im Angebot sind.
- Für 52 Prozent sind Angebote und Aktionen beim Lebensmittelkauf wichtig.
- 45 Prozent der Befragten kaufen im Vergleich zum Vorjahr vermehrt Handelsmarken.
Der gesamte Shopping-Trend-Report 2024 ist hier zum Download verfügbar: LINK