Von links nach rechts: Prim. Priv-Doz. Dr. Hans Altenberger, Alfred Schuhmann, Dr. med. Christian Ebner, Dr. med. Christina Granitz, Priv.-Doz. Dr. Thomas Weber und Landeshauptmann-Stv. Dr. Christian Stöckl.
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Patientinnen und Patienten setzen mit gemeinsamer Wanderung Zeichen gegen Herzschwäche
Salzburg, 28. September 2022. Die Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft lädt am 01. Oktober 2022 zum zweiten nationalen Herzwandertag ins Freilichtmuseum nach Großgmain bei Salzburg ein. Ziel des Herzwandertages ist es, Herzschwäche-Patientinnen und -Patienten einen Rahmen zum Austausch zu ermöglichen und das Krankheitsbewusstsein für Herzschwäche in der Bevölkerung zu schärfen.
Prominente Begleitung und Schirmherrschaft
Unterstützt werden die Veranstaltung und das Anliegen der Bewusstseinsbildung von zahlreichen Sponsoren aus dem Gesundheitsbereich sowie den Ländern Oberösterreich und Salzburg. Als prominente Unterstützung konnte für die heurige zweite Auflage des Wandertages die Langlauf-Olympiamedaillengewinnerin Teresa Stadlober gewonnen werden, die die Patientinnen und Patienten im Freilichtmuseum begleitet. „Als Spitzensportlerin weiß ich nur zu gut, wie wichtig die Gesundheit meines ‚Motors‘ Herz für Leistungsfähigkeit und sportlichen Erfolg ist. Mir ist es ein besonderes Anliegen, zur Bewusstseinsbildung beizutragen. Denn Herzgesundheit ist ein ganz wichtiges Thema. Und gerade bei eingeschränkter Herzfunktion spielen Bewegung und Sport eine entscheidende Rolle“, sagte Frau Stadlober im Vorfeld des Herzwandertages. Als Schirmherr der Veranstaltung fungierte Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl, dem auch das Gesundheitsressort unterstellt ist. „Die Unterstützung dieser Aktion war mir von Anfang an eine Herzensangelegenheit im wahrsten Sinn des Wortes. Wir haben in Salzburg das Glück, dass wir zur Behandlung und Rehabilitation des Herzens über renommierte Einrichtungen mit bestem Ruf verfügen – und das weit über die Landesgrenzen hinaus. Dazu zählen ganz besonders unsere Salzburger Landeskliniken, das Kardinal Schwarzenberg Klinikum und das Reha-Zentrum in Großgmain, aber auch viele spezialisierte Ärzte im niedergelassenen Bereich. Für das ehrenamtliche Engagement zur Bewusstseinsbildung drücke ich der Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz meinen großen Respekt und Dank aus“, sagte er in einem Statement.
Bewusstsein schärfen – Lebensqualität steigern
Mit 250.000 an Herzschwäche leidenden Menschen in Österreich kommt der Herzschwäche und ihrer Therapie eine wichtige Rolle in der österreichischen Gesundheitslandschaft zu. Dabei geht die Herzinsuffizienz oft mit starken Einschränkungen, Ängsten und Problemen für die Betroffenen einher. Getrieben durch den hohen Leidensdruck und der großen Verbreitung der Herzinsuffizienz, haben sich die Therapiemöglichkeiten für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz in den letzten Jahren rasant verbessert. Bei einem rechtzeitigen Therapiebeginn kann nicht nur das Leben der Betroffenen verlängert, sondern auch die Lebensqualität massiv verbessert werden. So zum Beispiel bei den beiden Patienten Alfred Schuhmann und Gottfried Höpflinger, die dank rechtzeitiger Therapie nun ein beschwerdefreies Leben führen können. „Nachdem die mechanische Pumpe implantiert wurde, hat sich mein Gesundheitszustand rapide verbessert. Ich kann die meisten Arbeiten im Haus wieder selbst erledigen und spüre einen deutlichen Anstieg der Lebensqualität“, erzählt der 67-jährige Gottfried Höpflinger. Auch Alfred Schuhmann zeigt sich erfreut über die Therapie: „Meine Leistung hatte nach meiner Herzmuskelentzündung 2005 stark abgenommen. Mittlerweile hat sich der Gesundheitszustand stabilisiert und ich bin nun wieder guter Dinge.“
„Wir wollen auf die Herzinsuffizienz als Pandemie in der Kardiologie aufmerksam machen. Dank umfassender Behandlungsmöglichkeiten haben sich die Lebensqualität und die Prognose der Patientinnen und Patienten eindrücklich verbessert. Ein hoher Stellenwert kommt hier auch der Bewegungstherapie und Rehabilitation zu“, sagt Dr. Christina Granitz von der Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz, und weiter: „Ganz wesentlich ist, dass die hervorragenden Therapien, die uns zur Verfügung stehen, die Patientinnen und Patienten auch erreichen müssen. Früherkennung und die Begleitung der Erkrankten in einem Disease Management Programm sind deshalb wesentlich.“
Netzbetreuung als Präventivmaßnahme
Ein solches Management Programm ist mit dem Kardiomobil in Salzburg bereits seit 2008 landesweit etabliert. „Dabei handelt es sich um ein Netzwerk aus Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, das Patientinnen und Patienten zum richtigen Umgang mit ihrer Herzinsuffizienz schult und informiert. Dazu zählt zum einen die medikamentöse Behandlung, aber auch Bewegung und Sport sind wesentlicher Teil der Therapie“, so Priv.-Doz. Dr. Johann Altenberger, Ärztlicher Leiter des Programms Kardiomobil.
Warum die Schulung sowie eine stete Überwachung des Gesundheitszustandes so wichtig sind, erklärt Priv.-Doz. Dr. Thomas Weber vom Klinikum Wels-Grieskirchen: „Herzschwäche kann heute sehr gut behandelt werden, wenn sie früh genug erkannt wird. Mein Apell deshalb: Bei Symptomen wie Leistungsschwäche, Atemnot bei Belastung, chronischem Husten oder geschwollenen Beinen sollte unbedingt auf Selbstdiagnose und Selbsttherapie verzichtet und stattdessen ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.“ Dr. med. Christian Ebner, Oberarzt am Ordensklinikum Linz ergänzt: „Etwa ein Drittel der Patientinnen und Patienten, die stationär mit Herzinsuffizienz aufgenommen werden, müssen in den folgenden drei bis sechs Monaten erneut stationär ins Spital. Mit einem guten Betreuungssystem können wir dem entgegenwirken und mit der Hilfe von Ärztinnen, Physiotherapeuten und Psychologinnen Schulungen anbieten und so die Wiederaufnahmerate deutlich reduzieren."
Die Teilnahme an der heurigen Aktion ist für die Patientinnen und Patienten aus Salzburg und Oberösterreich kostenlos. Voriges Jahr fand die Veranstaltung auf der Koralpe in Kärnten statt.
Ein Kardiologenteam aus Oberösterreich und Salzburg organisiert im Namen der Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft die bundesländerübergreifende Veranstaltung, den sogenannten „Heart Failure Awareness-Tag“. Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, das Krankheitsbild „Herzinsuffizienz“ durch Aufklärung, Forschung, Fort- und Weiterbildung sowie durch nationale und internationale Kooperationen einer breiten Öffentlichkeit vertraut zu machen und damit das Krankheitsbewusstsein zu stärken. Durch die langjährige (auch internationale) Etablierung des „Heart Failure Awareness-Tages“ der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) wurde hierfür ein wichtiger Schritt gesetzt.
Weiterführende Informationen finden Sie unter leben-mit-herzschwaeche.at